11. Jahrhundert v. Chr.
Archäologische Untersuchungen in der Kirche San Daniele in Castello zeigten aus, dass Schweine bereits in der protohistorischen Zeit, zwischen dem 11. und 8. Jahrhundert v. Chr., als Nahrungsmittel dienten. Im Mittelalter entwickelten sich Techniken zurSchweinezucht und Metzgerei. Schweinefleisch gewann für die Ernährung der friulanischen Bevölkerung zunehmend an Bedeutung.
1063
DER MARKT VON SAN DANIELE
Ein Großteils des Reichtums und des Wohlstands von San Daniele war darauf zurückzuführen, dass es über sieben Jahrhunderte lang ein Lehen des Patriarchen war. Dieser erkannte San Daniele das Marktrecht zu. Das älteste Zeugnis über einen freien Markt stammt aus dem Jahr 1063. Das Privileg wurde 1232 von Friedrich II. bestätigt.
1453
DE CONSERVANDA SANITATE
In der Handschrift De Conservanda Sanitate von 1453, die in der Bibliothek Guarnerianaaufbewahrt wird, stellte der Arzt Geremia Simeoni fest, dass man, obwohl Fleisch schwer verdaulich sei, die „mageren, gepökelten Teile der Hausschweine als Vorspeise essen könne“. Eine altbewährte Empfehlung für die Verwendung von Schinken.
1563
DAS GESCHENK DER GEMEINDE AN DAS KONZIL VON TRIENT
Laut den Chroniken des Konzils sollen die versammelten Prälaten „dreißig Paar Schinken“ verzehrt haben (zwölf davon waren ein Geschenk des Patriarchen von Aquileia). Aus einem Dokument vom 1. Juli 1563 geht hervor, dass diese auf dem Rücken von Mauleselnvon San Daniele nach Trient gebracht wurden.
1798
Die Offiziere der napoleonischen Armee liebten den Prosciutto di San Daniele so sehr, dass sie – neben den „Schätzen“ aus der Bibliothek Guarneriana – eine große Menge Schinken stahlen.
1886
Nach dem Anschluss Friauls an das Königreich Italien wurde der San Daniele Schinken im ganzen Königreich und an die europäischen Höfe verschickt.
1961
1961 ist das Gründungsjahr des Konsortiums. Es entstand aus einer zukunftsweisenden Idee einer kleinen Gruppe von Förderern heraus, die die Registrierung und Bekanntmachung der Marke anstrebten, da es kein innerstaatliches Gesetz zur Gewährleistung der Qualität eines fälschungsgefährdeten Produkts gab, obwohl es dieVerbraucher kannten.
1970
EIN GESETZ ZUM SCHUTZ
Mit dem Gesetz Nr. 507 vom 4. Juli 1970 wurde ein rechtliches Instrument geschaffen, um die Bezeichnung „Prosciutto di San Daniele“ zu schützen. Es wurde festgelegt, dass die spezifischen Eigenschaften des Schinkens von Aromatik und Produktmerkmalenabhängen, die durch die Umgebung und die Produktionsmethoden bedingt sind.
1972
Das Konsortium entscheidet sich für das Markenzeichen.
1976
Das starke Erdbeben in Friaul von 1976 zog das Städtchen San Daniele schwer in Mitleidenschaft. Dennoch nahm man die Produktion rasch wieder auf.
1984
Mit der Verabschiedung eines Gesetzes wurde die ganzjährige Produktion von San Daniele Schinken erlaubt (bis 1983 durfte nur in der kalten Jahreszeit produziert werden).
1985
Erstausgabe von „Aria di festa“
Das beliebte Schinkenfest „Aria di festa“ bildete den Auftakt zu den traditionellen Sommerfesten. Es kam zur Zusammenarbeit mit Prosandaniele. Großes Augenmerk schenkte man dabei der Produktkommunikation und der Sichtbarmachung des Gebiets.
1990
AUFLAGEN FÜR DIE MARKE MIT URSPRUNGSBEZEICHNUNG
Mit dem neuen Schutzgesetz Nr. 30 vom 14. Februar 1990 wurde die Anbringung des Siegels oder des Brandstempels bestätigt. Damit wird das Datum des Verarbeitungsbeginns bescheinigt und erklärt, dass die Phase der Vorbereitung, des Pökelns und der Reifung im Gebiet stattfinden muss. Die missbräuchliche Verwendung des Namens San Daniele ist verboten. Erst nach dem Anbringen des Brandzeichens darf die Keule vermarktet werden.
1996
REGISTRIERUNG DER GESCHÜTZEN URSPRUNGSBEZEICHNUNG
Am 12. Juni wurde mit der Verordnung Nr. 1107/96 die geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) „Prosciutto di San Daniele DOP“ gemäß der neuen Gemeinschaftsverordnung in die erste von der Europäischen Kommission genehmigten Liste eingetragen. Die Exportzahlen stiegen. Ende 1996 lieferte man in die USA.
2019
Ein einheitliches System zur Rückverfolgbarkeit wurde für jede Schale mit vorgeschnittenem Prosciutto di San Daniele eingeführt.
2020
Historische Wende für den Prosciutto di San Daniele. Das Konsortium aktualisierte die Regeln für die Verarbeitung von g.U.: Verbraucher, Tierwohl und Markenschutz stehen im Mittelpunkt der Änderungen.